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Macondo
Entstehung eines neuen Zentrums für eine Flüchtlingssiedlung in Simmering
Ort: Zinnergasse 29B, Wien 11
Dauer: 2016– 2018
Status: Fertiggestellt
Projektpartner: Diakonie Basis Zinnergasse, Grätzeloase
Team AoGA: Arch. DI Bernhard Brus (Projektleiter), DI Silvia Höller, Arch. DI Markus Lang, Arch. DI Martin Ritter, Evamaria Schmidthaler
Im Zeitraum 2016 – 2018 fanden drei Bauaktionen zur Gestaltung und Möblierung des Macondoplatzes statt
Ausgangssituation
Macondo nennt sich eine Flüchtlings-siedlung in Wien Simmering, die seit 1956 existiert. Auf dem Areal einer ehemaligen k. u. k Kaserne leben ca. 2500 Menschen in den ehemaligen Kasernengebäuden, ebenerdigen Bauten aus den 1970er Jahren und in Laubenganghäusern, die in den 1990er Jahren entstanden sind. Der Diakonie Flüchtlingsdienst ist durch die Basis Zinnergasse als gemeinwesen orientiertes Integrationsbüro vor Ort in Macondo tätig. Bis auf einzelne Projekte wie „Macondo blüht auf“, ein Gemeinschaftsgarten, sowie ein Spielplatz, ist der weitläufige, öffentliche Raum vernachlässigt. Da es unter den BewohnerInnen viele Ideen für die Aufwertung und Bespielung der Plätze in der Siedlung gibt, ist im Jänner 2016 eine Kooperation mit uns entstanden um die planlichen und baulichen Prozesse mit zu entwickeln.
Projektziel
Das Gesamtkonzept des Projektes ist eine schrittweise Aufwertung des öffentlichen, gemeinschaftlichen Raums in der Siedlung, wobei in einem partizipativen Prozess die vorrangigen Wünsche und Bedürfnisse der BewohnerInnen an die Freiraumgestaltung erarbeitet werden sollten.
Planungsprozess
Um für die BewohnerInnen geeignete Orte der Begegnung zu schaffen und die gemeinschaftlichen Bereiche aufzuwerten, organisierte AoGA zahlreiche Workshops, in denen die BewohnerInnen ihre Ideen formulierten. Vorrangig gewünscht wurde ein zentraler Platz mit Sitzgelegenheiten zum Verweilen und Austauschen. Die Idee des Macondoplatzes war geboren.
Umsetzung
Auf einem von der Diakonie angemieteten Areal innerhalb der Siedlung begannen wir im Sommer 2016, gemeinsam mit BewohnerInnen der Siedlung, die Möblierung in jährlichen Etappen zu bauen. Durch den Einsatz zahlreicher Freiwilliger durch Materialspenden, sowie durch Förderungen der Grätzloase konnte die Umsetzung finanziert werden.
Die Planung und Ausführung des Macondoplatzes ist abgeschlossen, unser ursprüngliches Projektziel ist erreicht. Seither finden regelmäßige Veranstaltungen, u.a. der Lange Tag der Flucht, auf dem Platz statt.
„Seit Frühjahr 2015 unterstützt der Verein Architektur Ohne Grenzen den Diakonie Flüchtlingsdienst am Standort Wien-Kaiserebersdorf. In einer Wohnhausanlage für rund 2000 Asylberechtigte Personen hat bis zu diesem Zeitpunkt vor allem eines gefehlt: ein Treffpunkt und Ort, an dem man sich gerne aufhält. Die ArchitektInnen haben gemeinsam mit den BewohnerInnen partizipativ ein Konzept erarbeitet, wie unser neuer Macondo-Platz aussehen könnte. Wichtig war allen Beteiligten, dass der neue Platz für alle Nutzergruppen offen ist. Von der Konzeption bis zur Umsetzung hat das fantastisch geklappt: Sitzmöbel wurden gemeinsam entworfen und über einen Zeitraum von drei Sommern in mehreren Bauphasen errichtet. Das Engagement aller am Projekt mitwirkenden Ehrenamtlichen war wirklich einzigartig!“
– Jan Kubis, Diakonie Flüchtlingsdienst
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